10.12.2009

Erfolgsmodell: Ausbildung zur/zum Operationstechnischen Angestellten

Kooperation zwischen Westküstenkliniken und Berufsbildungszentrum Dithmarschen hat sich bewährt

Heide – In nur fünf Jahren hat sich eine Kooperation der Westküstenklini­ken Brunsbüttel und Heide mit dem Berufsbildungszentrum Dithmarschen zu einem landesweit anerkannten Erfolgsmodell entwickelt. Seit 2004 werden im Dualen System Operationstechnische Angestellte (OTA) ausgebildet, die anschließend anspruchsvolle Aufgaben im Operationssaal oder in Ambulanzen übernehmen. Waren anfangs nur sechs Schüler im ersten Ausbildungsgang zu finden, so drücken jetzt bereits 29 Auszubildende aus ganz Schleswig-Holstein die Schulbank in Heide.

„Wir haben jetzt eine volle Klassenstärke erreicht. Damit hat sich diese neuartige Ausbildung, die es ohnehin nur in Schleswig-Holstein gibt, im ganzen Land etabliert“, freut sich Peter Kruse, Schulleiter des Berufsbildungszentrums Dithmarschen (BBZ). Und längst sind es nicht mehr nur Azubis aus den Westküstenkliniken, die in Dithmarschen den theore­tischen Teil ihrer Ausbildung erhalten. Die Schüler stammen aus allen Krankenhäusern des 5K-Klinikverbundes, aber auch aus Nordfriesland, Schleswig, Kiel und Eutin.

Die gesamte Ausbildung ist nach dem Berufsbildungsgesetz geregelt und besteht aus ursprünglich drei und inzwischen vier Säulen: Betrieb (Krankenhaus), Berufsschule (BBZ) und der für die Prüfung zuständigen Stelle, der Ärztekammer Schleswig-Holstein. Die Klassen werden im Blocksystem in Heide innerhalb von drei Jahren zur staatlich anerkannten Prüfung geführt; dabei wechseln betriebliche und schulische Ausbildung in Blöcken einander ab. Zeitlich überwiegt dabei der Anteil der Ausbildung im Betrieb. Als vierte Säule schließt die „Überbetriebliche Ausbildung“, die in Zusammen­arbeit mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein durch­geführt wird, mög­liche Lücken in der Ausbildung. Grund: Nicht alle Kliniken, die aus­bilden, verfügen wie das Westküstenklinikum über ein für die Ausbil­dung notwendiges breites Spektrum. Der praktische Teil wird daher im Universitätsklinikum Lübeck vervollständigt.

Zu den Unterrichtsfächern in Heide gehören allgemeine Bereiche wie Politik, Sport und lateinische Terminologie, vor allem aber fachspezifische Themen wie „Operationssaal vor- und nachbereiten“, „Patienten prä- und postoperativ betreuen“ oder „OP-Arbeitsabläufe organisieren“. Das BBZ stellt dabei das Lehrpersonal, in der Regel Berufsschullehrer und kümmert sich um Lehrplan und organisatorische Fragen. Schüler aus anderen Kreisen werden während des Blockunterrichts in einfachen Unterkünften in Heide untergebracht.

Peter Kruse ist von der Zusammenarbeit zwischen BBZ und das Klinikum überzeugt: "Wir arbeiten organisatorisch und berufspädagogisch Hand in Hand. Und wir wissen, dass der Ausbildung Prozesse zugrunde liegen, die einem steten Wandel unterliegen." Somit seien die 29 Auszubildenden zwar "wirklich erfreulich", aber kein Grund inne zu halten. Eher würden sie als Herausforderung betrachtet.

Das professionelle Miteinander ist inzwischen auch in Kiel anerkannt worden. Das BerufsBildungsZentrum darf sich inzwischen Landesberufsschule für die OTA nennen. Außerdem sind weitere gemeinsame Kooperationsprojekte im Bildungsbereich geplant.

 

An der Ausbildung beteiligt: Anke Hoffmann, Thomas Sörensen, Harald Stender, Peter Kruse. (Foto: Kienitz)

An der Ausbildung beteiligt: Anke Hoffmann, Thomas Sörensen, Harald Stender, Peter Kruse. (Foto: Kienitz)

An der Ausbildung beteiligt: Anke Hoffmann, Thomas Sörensen, Harald Stender, Peter Kruse. (Foto: Kienitz)